In loser Folge stelle ich hier die Wildkräuter vor, die ich entweder schon lange kenne, oder jetzt ihre Verwertbarkeit neu kennen gelernt habe.
Dabei beschränke ich mich auf Pflanzen, die in meinem eigenen Garten wild wachsen.
Dazu bitte die Einführung hier
Wildkräuter aus dem eigenen Garten - Vorstellung eines hilfreichen Buches und die Grundrezepte lesen, wo ein tolles Buch vorgestellt wird und die Grundrezepte kurz beschrieben werden, auf die ich mich hier (z.T. mit den entsprechenden Nummern) beziehe.
Bitte bedenken, daß ich keinerlei Garantie über die Verträglichkeit gebe.
Die Pflanzen enthalten z.T. ein vielfaches an Inhaltsstoffen der Kulturpflanzen.
Das macht sie auf der einen Seite so gesund und geschmacksintensiv und auf der anderen Seite nicht für jeden verträglich.
Also bitte langsam ran tasten und einfach mal in Würzmenge verkosten.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Das hübsche echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) hat sich in den letzten Jahren bei mir im Garten von selbst verbreitet.
Um Johanniskrautöl zu produzieren, ist es zu wenig und ich mag auch nicht all die schönen Blüten abschneiden.
Die Triebspitzen habe ich noch nicht verkostet, aber sie sind von April bis Juli in der Küche verwertbar.
Geschmack
Herb-aromatische Blätter, zart herb-süßliche Blüten.
Verwendung
Blätter: Salat und Rohkost (1), Suppen (2), Omelett (4), Tee (auch fermentiert), Würze (17)
Blüten: Deko bei Salaten und Aufstrichen, vorsichtig ernten und nicht quetschen, sonst werden sie dunkelrot
Inhaltsstoffe
Flavonide, Gerbstoffe, ätherische Öle und Anthocyane
Die Einnahme von Johanniskraut erhöht die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht und die Einnahme führt zur Verminderung der Wirkung mancher Arzneimittel, also bitte vorsichtig dosieren.
Mondviole (Lunaria anna)
Bislang bin ich davon ausgegangen, daß nur der Anblick erfreut.
Bei uns hat es sich in der Ritze zwischen Haus und Asphalt in der Einfahrt ausgesamt und sieht hier hübsch aus.
Ich bin mir nicht sicher, wie gut es der Abdichtung tut, aber unser Vermieter findet es auch schön, also darf es bleiben und wird ab sofort in Kräuterquark ect. Zur Zierde verwendet.
Verwendung:
Zarte Blätter: Risotto (13), Blüten im Mai, Juni: zur Deko in allen Varianten; Samen: scharfe Würze als Senfersatz; Wurzeln im Frühjahr vor der Blüte für Würze(17)
Inhaltsstoffe;
Samen: Fettsäure und Alkaloide; Blätter: Flavonide
Samen deshalb nur in geringen Mengen verwenden. Ich werde es sicher gar nicht erst versuchen.
Ehrenpreis (Veronica in allen Sorten)
Ich habe sie noch nicht gekostet und erfreue mich lieber so an den Blüten. Es ist mir nicht ergiebig genug.
Geschmack:
Blüten: mild
Verwendung:
Blüten: als Deko über fertige Gerichte streuen bzw. als geschmackliche Bereicherung in Salate, kandiert, in Bowlen ect.
Knospen: in Bratlingen (6)
Inhaltsstoffe:
Je nach Sorte unterschiedlich. Der Echte Ehrenpreis ist als Heilpflanze lange bekannt und enthält Iridoide, Flavonide, Gerbstoffe u.a.
Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
Ähnlich dem Gänsefingerkraut, wenn auch nicht so reich an Inhaltsstoffen. Dafür ist es in reichlicher Menge als Beikraut vorhanden.
Es wird ähnlich verwendet, deshalb siehe Beschreibung Gänsefingerkraut
Geschmack:
Wurzel ist herber und soll vor der Verwendung ausgekocht werden. So man sich die Mühe machen möchte.
Gänsefingerkraut (Potentilla anserina)
Wächst leider bei uns nur an der Stelle, wo der Heizöl-Fahrer seine Filter gesäubert (habe ihn leider nicht dabei erwischt).
Deshalb mag ich es dort nicht ernten.
Verwendung:
Junge Blätter von April bis Mai für alle Grundrezepte von 1-8, 10, 11,12 geeignet.
Blüten Mai-August als Deko; knollenartige Wurzeln im Herbst bis Frühjahr roh geraspelt oder zu den üblichen Gemüsegerichten
Inhaltsstoffe:
Die Blätter enthalten überdurchschnittlich viel Vitamin C, weshalb sie sich für Rohsaft eignen.
Außerdem Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonide u.a.