Immer mal wieder kam es vor, daß ein Gemüsestrunk wieder austreibt, der versehentlich stehen blieb.
Aber noch nie ist mir das so massiv aufgefallen wie dieses Jahr.
Nun habe ich das Phänomen eine Weile beobachtet, fotografiert und andere Gärtner nach ähnlichen Erfahrungen befragt.
Die ersten Fotos habe ich am 5.September gemacht.
Danach haben wir die nachgewachsenen Kohlrabi und Fenchel mit Genuss verspeist.
Heute wollte ich mir mal das Beet vornehmen und für den Winter mulchen.
Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als ein Kohlrabi- und ein Fenchen-Strunk nun schon zum zweiten Mal einen Nachtrieb geschoben haben.
Da wir letztes Jahr bis weit in den November Gemüse geerntet haben, gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß es auch dieses Mal noch klappt.
Allerdings ist der Wetterbericht für die nächste Zeit nicht so toll...einfach mal abwarten und beobachten.
Hier die Bilder (wo zwei gleiche Kulturen untereinander stehen), ist das erste Bild vom 5. September, das zweite von heute:
Auf dem zweiten Bild sieht man deutlich die beiden Strünke vom 5.9. , die aus dem ersten Strunk gewachsen waren.
Wenn das so weiter ginge, wäre es das perfekt expotentielle Gemüsewachstum.
Und es geht noch besser, aus einem Fenchen haben wir sogar fünf neue Knollen geerntet.
Die sind dann zwar nicht riesig, aber für eine Brotzeit viel besser als Nichts.
Hier der Brokoli, im September frisch geerntet (und das nicht zum 1. Mal, wie man deutlich sieht):
Und das gleiche von heute:
Mich faszinieren die Nachtriebe vom Brokkoli immer ganz besonders, weil man darüber so schön über Fraktale sinnieren kann ;-)
Zum Brokkoli ergänze ich diesen Link zum Überwintern im Hochbeet:
https://www.gartenstauden.de/garten-blog/brokkoli-evergreen-im-november
Aber wichtiger, als die großen Gesetze der Mathematik ist natürlich die sinnige Verwertung.
Dieser Kohlrabi hat uns im September den zweiten zarten Genuss bereitet:
Und nun hat er schon wieder einen kleinen Nachtrieb:
Im September habe ich meine Beobachtungen in zwei Gruppen auf Facebook geteilt und gefragt, mit welchem Gemüse das noch klappen könnte.
Genannt wurden:
- diverse Salate
- Wirsing und weitere Kohlsorten wie z.B. Grünkohl
- Stangensellerei
- ewige Zwiebel
Das ist eine wahre Wunderpflanze, die umso größer wird, je mehr von den zarten Trieben man aus den Blattachseln bricht.
Diese Rauke schmeckt wunderbar als Zugabe im Salat, kleingeschnitten auf dem Brot oder im Kräuterquark.
Als alleiniger Salat ist sie schon zu heftig im Geschmack, weil scharf bedeutet hier wirklich scharf.
Sie steht inzwischen an mehreren Stellen im Garten, weil sie die eine Pflanze, die ich letztes Jahr gekauft habe, versamt hat.
Und aus jedem Pflänzchen wird ein rieisger Busch, der von Mai bis jetzt (und letztes Jahr bis in den Dezember) mit weißen Blüten erfreut.
Heute habe ich einige entfernt, weil sie langsam lästig werden.
Ich sähe ihn im Spätsommer, ernte einmal, also jetzt.
Dann bleibt der Strunk über Winter stehen und kann im Frühling durchtreiben.
Soweit war das bisher. Dieses Jahr blieben die Strünke nach dem Frühjahrsschnitt einfach stehen und konnten zum Teil bis zu 4. Mal geerntet werden.
Die treiben dann so stark nach, daß man kaum einen Unterschied erkennt zum ersten Schnitt.
Und weiter geht es im Oktober 2019 mit Lauch:
Anfang Oktober habe ich die dicken Stangen bodennah abgeschnitten
Vier Wochen später sieht es so aus (vorne der nach getriebene, dahinter noch nicht geerntet)
----Ergänzt am 09.06. ----------------
Der Lauch wurde zwischenzeitlich noch mehrfach geschnitten.
Jetzt scheint er fertig zu sein, nur noch Bleistift-Stärke.