Nachdem die Stangenbohnen in den letzten Jahren zu großen Teilen den Schnecken zum Opfer gefallen sind, hatte ich schon fast die Lust daran verloren.
Aber dann hat mir ein Bekannter aus der Steiermark ein paar Käferbohnen-Kerne geschickt und wir waren sehr begeistert.
Im Folgejahr bin ich auf die Suche gegangen nach Bio-Saatgut für Käferbohnen.
Beim Biogartenversand fand ich dann die Sorte Bonela.
Bonela ist - wie alle Käferbohnen - eine Feuerbohne und deshalb von besonderer Robustheit.
Sie hat keine großen Ansprüche an den Boden und wächst sogar im Halbschatten.
Besonders positiv finde ich, daß sie bei den Schnecken weniger beliebt ist, als andere Stangenbohnen-Sorten.
Wann immer eine andere Stangenbohne vernichtet wurde, habe ich einfach eine Bonela nachgelegt und so kommt es, daß wir dieses Jahr endlich eine üppige Ernte hatten.
Angeblich kann man auch die ganz jungen Schoten essen, das haben wir bisher allerdings immer verpasst und lieber ausreifen lassen.
Damit sie wirklich Chancen hat, vor dem Frost schöne Kerne zu bilden, ziehe ich sie im Gewächshaus vor.
Dazu fülle ich einfach eine Obststeige mit Anzuchterde und lege ca. 16 Kerne pro Kiste.
Sobald sie ca. 20 cm hoch sind, kommen sie ins Freiland. Es ist also nicht nötig, sie in separaten Töpfchen zu ziehen.
Die Feuerbohnen heißen nicht umsonst auch Prachtbohnen. Die roten Blüten leuchten wie Orchideenblüten aus dem Laub.
Bonela wächst wie alle Feuerbohnen sehr üppig, d.h. man sollte für ein wirklich stabiles Rankgerüst sorgen.
Das darf dann aber auch einige Jahre an der gleichen Stelle bleiben, weil Stangenbohnen selbstverträglich sind.
Ich habe an den vier Ecken eines Beetes mit ca. 4 x 4 Meter Größe Fichtenstangen in stabile Eisenschuhe gesetzt.
Zwischen diese habe ich Draht gespannt und in 7 Reihen weitere dünnere Fichtenstangen bzw. längere Bambusstäbe mit ca. 0,5 m Abstand gesteckt und oben fest gebunden.
Früher hat mir der Herbststurm in manchen Jahren die ganze Anlage umgelegt, das passiert jetzt nicht mehr.
Stangenbohnen sind nicht nur mit sich selbst verträglich, sondern auch gute Nachbarn, z.B. für Mais.
Von dem habe ich eine Reihe an die Südseite der Bohnen gesetzt und das hat ihm offensichtlich sehr behagt, weil die Bohnen ja wie alle Hülsenfrüchte Stickstoff aus der Luft sammeln und davon kann Mais gar nicht genug bekommen.
Die letzten Jahre hatten wir ja fast immer einen schönen Herbst mit spätem Frost und das kommt den Kernbohnen natürlich sehr zu gute.
Heute am 22.Oktober haben wir die 3. größere Ernteaktion gemacht.
Dazu braucht es eine Leiter, weil die Fichtenstangen über 3 m hoch sind und Bonela das dankbar nutzt.
Ganz oben hängen noch ein paar grüne Schoten, die sicher über den ersten leichten Bodenfrost hinaus noch weiter reifen können.
Danach saßen wir auf der sonnigen Terrasse und haben die Kerne aus den Schoten geholt.
Diese Sorte läßt sich ganz einfach entkernen, sobald sie reif genug ist und sich von außen leicht pergamentartig anfühlt.
Diese Arbeit lieben wir, nicht zuletzt, weil jede Bohne anders aussieht.
Und wie kann man diese Fülle nun verwerten?
Wir gefrieren die Kerne roh in Beuteln ein, dann kann man über Winter bei Bedarf einfach eine Handvoll entnehmen und nach Gusto verwerten.
Sie eignen sich für Eintöpfe aller Art und die gibt es bei uns den ganzen Winter über mit verschiedenen Gemüsesorten, die bis in den März hinein stehen.
Heute gibt es ein üppiges Essen mit Krustenbraten vom Freilandschwein auf dicken Bohnen mit Wurzelgemüse.
Man kann aber auch schöne Fleischlose Gerichte kochen.
Besonders gut schmeckt eine Suppe aus Mais, Kürbis und dicken Bohnenkernen.
Dann sind die "3 Indianischen Schwestern" auch im Kochtopf vereint.
Sie nennt man diese drei Pflanzen, weil sie in Südamerika in enger Mischkultur angebaut werden und - wie oben beschrieben - voneinander profitieren.
Die Bohnen gibt Stickstoff ab und nutzt dafür den Mais als Klettergerüst.
Das gelingt allerdings in unserem Klima eher weniger, wo die Bohne um vieles wüchsiger ist, als der Mais und diesen hoffnungslos verschlingen würde.
Rezept für Käferbohnen-Salat mit Käse:
Die frischen Dicke Bohnen werden in Salzwasser gekocht bis sie weich sind. Das hängt in erster Linie davon ab, wie reif sie schon waren, in der Regel dauert es 20-25min.
Wer getrocknete Käferbohnen verwendet, sollte sie mind. 3 Stunden - oder besser über Nacht - einweichen und dann deutlich länger kochen.
Ein würziger Käse wird in Würfel geschnitten und Zwiebeln gehackt und unter die noch heißen abgegossenen Bohnen gemischt.
Dazu kann man etwas frischen feingehackten Rosmarin, Salbei undThymian geben.
Wir haben auch eine scharfe Peperoni dazu geschnitten.
Aus gutem Sonnenblumenöl (oder natürlich auch Kürbiskernöl), Salz, Pfeffer und Balsamico oder Weißweinessig wird eine leckere Marianade gemacht und über die Bohnen gegeben.
Das läßt man dann noch ca. 1 Stunden durchziehen.
Die Mengen könnt Ihr an Euren Bedarf anpassen, wir machen nicht zu wenig und essen das Gericht als Hauptmahlzeit.