Maßnahmen im Garten zum Ansiedeln von Tagfaltern
Die meisten Menschen wissen, dass Sie Nektar-Pflanzen anbieten müssen, um die schönen Tagfalter in den Garten zu locken.
Will man sie dauerhaft ansiedeln, ist Raupenfutter noch wichtiger. Die meisten fremdländischen Stauden und Gehölze taugen dafür gar nicht.
Aber auch mit heimischen Pflanzen als Raupfen-Futter ist es noch nicht getan.
Schmetterlinge durchlaufen bekanntlich eine Metamorphose vom Ei über Raupe und Puppe zum fertigen Falter.
Für jede dieser Phasen muss der geeignete Lebensraum geboten werden, wenn man wirklich dazu beitragen möchte, Tagfaltern einen Lebensraum zu schaffen.
Dazu gehören auch Überwinterungsplätze, die je nach Falter-Art unterschiedlich beschaffen sind.
Der Zitronenfalter kann als Falter im Freien auch Frost überleben. Andere Arten sind Wanderfalter oder freuen sich über einen Einschlupf in einen Schuppen, Speicher oder Garage.
Im Anschluss zähle ich Maßnahmen auf, mit denen Ihr die verschiedenen Tagfalter in den Garten holen könnt.
Hier die wichtigesten Maßnahmen, von denen viele Tierarten profitieren, nicht nur Schmetterlinge:
- Beete mit Stauden, die Nektar anbieten
- Brennnesseln und andere Raupenfutter-Pflanzen stehen lassen
- Wiese statt Rasen anlegen und möglichst in s.g. Mosaik-Mahd mähen. Da bedeutet, dass man nie die ganze Wiese mäht, sondern immer einen Teil sehen lässt. Idealerweise sollten Teilflächen auch über Winter ungemäht bleiben
- Die Samenstände von Stauden sollten erst im Frühling zurück geschnitten werden. Auch Vögel profitieren von den Samen.
- Steine in den Garten integrieren
- Fallobst liegen lassen (es freuen sich auch viele Vögel)
- Wildfrucht-Hecken anlegen. Bei vielen dieser heimischen Pflanzens freuen sich die Vögel und Menschen über Früchte, Raupen über die Blätter und Falter über Blüten mit reichlich Nektar.
Diese Wildsträucher sind zudem pflegeleicht und vertragen auch starken Rückschnitt.
Hier die Maßnahmen für die einzelnen Falter:
Admiral - Vanessa atalanta
- eine kleine Fläche Brennnesseln ansiedeln
- in mehreren Phasen dreimal im Jahr versetzt mähen
- vorher auf Raupen kontrollieren
- Fallobst liegen lassen, wichtig als Zuckerspender vor dem Rückflug im Herbst
- Größere Flächen ungemäht lassen
- Bis zur Jahrtausendwende, flog der Wanderfalter jedes Jahr im Frühling aus dem Mittelmeerraum und aus Westfrankreich zu uns nach Deutschland und im Herbst wieder zurück. Inzwischen habe sich die Tiere teilweise dem Klimawandel angepasst und einzelne Falter überwintern in wärmeren Regionen Deutschlands.
Aurorafalter - Anthocharis cardamines
- Anlegen eines kleinen Teichs
- Halbschattenplatz mit Knoblauchsrauke bepflanzen
- Wiese mit Wiesenschaumkraut bepflanzen, das bis Ende Juli stehen bleiben darf. Die Wiese sollte an eine Hecke anschließen, in der die Raupen überwintern können. Alternativ geht auch ein Beet mit hohen Stauden, die nicht vor dem nächsten Frühjahr abgeschnitten werden.
- Teile des Gartens ungemäht lassen für die Puppen
- Überwintert als Puppe im Freien an Halmen, dünnen Ästen
Braunauge - Lasiommata maera
- Große Steine in die Wiese mit den Raupenfutterpflanzen integrieren, die einen regengeschützten Überhang für die Eiablage bieten und dort keinesfalls gründlich mähen
- Besonnte Wände, Trockenmauern anbieten
- Staudenbeete mit Nektarpflanzen anlegen
- Überwintert als Raupe
C-Falter - Polygonia c-album
- Brennnesseln ansiedeln, es reichen schon kleine Flächen. Am Besten einen Teil der Fläche im Juni mähen, damit sie noch mal nachwachsen für die zweite Generation
- Mischhecken aus den genannten Raupenfutter-Pflanzen anlegen und immer wieder den Neuaustrieb durch Schnitt fördern, weil die Raupen einjähriges Holz bevorzugen.
- Raupenbesiedlung an Johannisbeersträuchern tolerieren, auf Pflanzenschutz (auch biologisch) verzichten
- Fallobst liegen lassen als Herbstnahrung
- Efeu als Winterquartier
- Weidenkätzchen sind eine gute Nektarquelle für das zeitige Frühjahr.
- Überwintert als Falter im Freien an oder unter Baumstämmen. Er kann leichte Fröste gut vertragen
Distelfalter - Vanessa cardui
- Brachflächen mit Disteln stehen lassen
- Fallobst von Zwetschgen, Äpfeln und Birnen zum Saugen liegen lassen.
- Die Die Wanderfalter überwintern überwintern ausschließlich in wärmeren Regionen und überwiegend in Nordafrika.
Faulbaum-Bläuling - Celastrina argiolus
- Gartenteich in sonniger Lager mit Blutweiderich bepflanzen
- Luzerne sähen
- Faulbaum in eine Hecke integrieren
- überwintert als Puppe unter Blättern oder anderen trockenen Pflanzenteilen am Boden.
Feuriger Perlmutterfalter - Argynnis adippe
- Veilchenarten im Garten ansiedeln
- Überwintert als Ei
Flockenblumen-Scheckenfalter - Melitaea phoebe
- Raupenfutterpflanzen anbieten und nicht vor dem Winter zurück schneiden
- Bunten Staudengarten mit gutem Nektar-Angebot pflanzen
- Die Raupe überwintert an geschützter Stelle im Freiland.
Gemeiner Bläuling - Polyommatus icarus
- magere Blumenwiese mit Hornklee und sonstigen Raupfenfutterpflanzen schaffen
- Daneben Staudenbeete mit den Nektarpflanzen für die Falter anlegen
- Überwintert als Raupe
Goldene Acht, Kleegelbling - Colias hyale
- Anlegen von Staudenbeeten mit den genannten Futterpflanzen auf frischem und feuchtem Boden, sonnig bis halbschattig
- Verblühtes erst im Frühling zurückschneiden, damit die Puppen überwintern können.
- Überwintert als Raupe an den unteren Blättern der Fraßpflanzen.